Himmelfahrt mit Musik im Jahr 2001
Im Jahr 2001 starb mein Vater in seinem 61. Lebensjahr. In der Nacht nach seinem Tod träumte ich, dass er in den Himmel aufsteigt. Dazu spielte mir mein Unterbewusstsein einen Song ein, den ich weder gut kannte, noch eine Aufnahme davon zuhause hatte. Ich hatte auch keine Ahnung, wer ihn sang. Ich erinnerte mich in der Früh nur an den Text „Love lift us up where we belong…“ Ich gab diese Zeile in Google ein, fand auf YouTube das Video, und als ich die Lyrics las, flossen meine Tränen nur so.
„Love lift us up where we belong
Where the eagles cry
On a mountain high
Love lift us up where we belong
Far from the world below
Up where the clear winds blow“
(Joe Cocker & Jennifer Warnes, 1982)
Freude am Grab im Jahr 2019
Viele Jahre später, Im Jahr 2019, wachte ich Nachts plötzlich aus dem Tiefschlaf auf und hatte eine Eingebung. Ich soll „Grabsteine“ machen, die den Hinterbliebenen die Möglichkeit geben, Verstorbenen eine Botschaft an die letzte Ruhestätte zu legen. Dazu kam mir das Bild, dass ich meinem Vater das Wort „Vergebung“ ans Grab lege. Sekunden später schlief ich wieder tief und fest ein.
Wenige Tage später erhielt ich die Nachricht, dass die Mutter einer lieben Freundin gestorben ist. Mit über 90 sei sie friedvoll eingeschlafen. Ich bot ihr an, für sie einen Grab-Stein anzufertigen und bat sie, in Ruhe hinzuspüren, wie der Stein farblich aussehen sollte und welches Wort oder welche Botschaft er tragen sollte. Ein paar Tage später kam die Antwort: Sonnenblumen habe ihre Mama sehr geliebt und weil sie immer so ein fröhlicher Mensch gewesen sei, wäre „Freude“ das passende Wort.
Wir trafen uns zu einem Mittagessen, ich überreichte ihr den sommerlich geblümten, fröhlichen Stein und sie war tief berührt. Ihrer Mama, so versicherte sie mir, hätte der Stein sicher gut gefallen. Dann zog sie ein kleines, gelbes Büchlein aus ihrer Handtasche und erzählte mir, dass es eines der Tagebücher ihrer Mama sei und eines der wenigen Dinge, die sie ihr hinterlassen habe. Alles darin wäre jedoch in Steno geschrieben, einer Kurzschrift, die sie leider nicht lesen könne. Das Schriftbild erinnerte mich sofort an die Notizen meines Vaters, der auch immer viel stenografiert hat. Doch einige Sätze in dem Tagebuch waren lesbar, und der Lebensgefährte meiner Freundin hatte sie einzeln auf kleine Zettel-Streifen ausgedruckt, die nun zwischen den vergilbten Seiten des Büchleins herausragten. Ich dürfe mir einen ziehen, meinte sie. Ich war zutiefst berührt, hielt einen Moment inne – und zupfte dann einen der Papierstreifen heraus:
„Heiterkeit ist der Himmel, unter dem alles gedeiht“
Eine schönere und zu dem Freude-Stein passendere Botschaft hätte mir die alte Dame, die ich ja nie kennen lernen durfte, nicht hinterlassen können.
Ich finde die Idee toll, dass man Grabsteine so gestaltet, dass die Hinterbliebenen den Verstorbenen eine Botschaft hinterlegen können. Dies hat was persönliches und spirituelles. Vielen Dank für Ihren Beitrag zur Gestaltung von Grabsteinen.
Danke schön, liebe Svenja. Ja, es ist eine ganz besondere Form von Verbundenheit, die man durch Stein und Botschaft erleben kann…
Ich finde es sehr berührend, von dem Traum zu lesen, als Ihr Vater verstorben war. Es ist eine wundervolle Idee, kleine bunte Steine mit positiven Botschaften mit auf den Weg zu geben. Meine Tante ist gerade verstorben und ich suche nach Möglichkeiten, das Grab zu gestalten. Ich bin mit ihr damals immer auf dem Friedhof spazieren gegangen und sie mochte die alten Grabsteine sehr.
Danke, lieber Manfred. Ja, ich finde diese Idee der kleinen Steine mit persönlichen Worten und bunten Mustern eben auch sehr schön… Nicht nur fürs Grab, sondern auch als Andenken und Zeichen der Verbundenheit mit dem Verstorbenen fürs Zuhause. Es tut ja auch so gut die Steine anzugreifen und in liebevoller Erinnerung an jemanden in der Hand zu halten.
Ja, stimmt. Ich finde es auch wichtig, zuhause etwas zu haben. Eigentlich fände ich Grabsteine im Garten auch schön, aber das ist wohl Geschmackssache. Ich nehme das mal als Anregung mit.
Danke für diesen schönen Beitrag! Ich finde diese Ideen schön. Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt oder nicht, die die vergangen sind, bleiben mit uns. Es kann sehr schön diese Gedanken mit Freude bei uns zu haben. Grabsteine können Orte sein, wo wir diese heilige Arbeit tun.
Ich finde es sehr schön, eine Botschaft für den Verstorbenen auf dem Grabsteine zu hinterlegen. Ich glaube, dass es respektvoll und süß wirkt. Deine bunten Steine sind diesbezüglich sehr nett. Danke für den Beitrag!
Danke, liebe Nora! Ich mag die Idee auch so gerne und sie ist mir ja tatsächlich im Traum erschienen, mit der Botschaft für meinen verstorbenen Vater. Und es war wunderschön, den Stein zum Grab zu legen und die Bedeutung wirken zu lassen…
Das ist so eine schöne Geschichte. Danke für deinen Erfahrungsbericht. Es gibt sicherlich was nach diesem Leben. Ich finde Grabsteine ja ein wichtiger Teil der Grabanlage. Man muss mit seinen Lieben, die verstorben sind, verbindet bleiben.
Ich wollte schon immer mehr wissen über Grabsteine. Ich denke, das ist etwas, über das jeder mehr wissen sollte. Ich werde diesen Artikel auch mit meinem Onkel teilen. Das interessiert ihn auch.
Vielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, diesen Artikel zum Thema Grabsteinen mit uns zu teilen. Ich denke, ich kann mit bestimmten Dingen einverstanden sein. Ich werde sie noch einmal überdenken.
Meine Großmutter ist vor kurzem verstorben und wir kümmern uns in der Familie gerade um die Beerdigung. Da wir gerne einen individuellen Grabstein nach unseren Wünschen gestalten möchten, bin ich gerade auf der Suche nach Inspirationen. Mir gefällt die Idee mit den bemalten Steinen wirklich sehr gut und dann noch ein Wort oder einen Spruch, der perfekt zum Verstorbenen passt. Ich werde mich mal mit meiner Familie zusammensetzen und überlegen, was meine Oma ausmachte und was zu ihr passt. Vielen Dank für die Anregung.
Sehr gerne. Allein das Überlegen eines Spruches ist so ein schöner Prozess in Verbundenheit mit der/dem Verstorbenen. Alles Liebe!
Die Idee, persönliche Botschaften auf Grabsteinen zu hinterlassen, ist eine wunderschöne Art, die Erinnerung an geliebte Menschen zu ehren. Es ist berührend zu hören, wie diese Praxis dazu beiträgt, Trost und Frieden in Zeiten des Verlusts zu finden. Die Geschichte von der Mutter, die Sonnenblumen liebte und „Freude“ als ihr Wort wählte, ist besonders bewegend und erinnert uns daran, dass die Liebe und das Lachen, die wir im Leben teilen, auch nach unserem Tod weiterleben.
Danke, lieber Thomas! Ich finde die Freude-Geschichte auch so schön und berührend!