Ich bin soeben von einer einwöchigen Auszeit im Kloster NaturSinne zurückgekehrt, einem ganz besonderen Ort. Dort habe ich eine tiefe Verbundenheit spüren und erleben dürfen. Mit mir selbst, mit anderen Menschen, mit dem Ort, mit der Natur und mit etwas Höherem. Ich mag die Gewissheit, dass alles, wirklich alles, in unserem Universum miteinander verbunden ist. Dass alles einen Sinn ergibt, irgendwann. Auch die Schicksalsschläge. Und dass jede Handlung und jeder Moment wichtig ist. Dass jeder Mensch, der Dir begegnet, etwas mit Dir zu tun hat – als Lehrmeister, als Prüfung oder als Geschenk. Auch den scheinbar unwichtigen Statisten und beiläufigen Begegnungen kommt vielleicht eine Bedeutung zu, die Dir nicht bewusst ist.

Ruhe und Rührung

Ich glaube an eine höhere Ordnung und daran, dass wir alle wie in einem Mobile miteinander verbunden sind. Bewegt sich der eine, bewegt sich auch der andere. Egal wie klein eine Bewegung oder Geste ist. Im Kloster durfte ich, unterstützt von der dort herrschenden Achtsamkeit und durch die herzoffenen und sinnsuchenden Menschen, die ich dort getroffen habe, diese Verbundenheit auf eine besonders tiefe Weise erleben. Einfach deswegen, weil ich viel Ruhe fand, in mich hinein zu spüren. Weil die Gespräche mit den anderen nicht an der Oberfläche verweilten, weil sich durch ehrliche Worte, Blicke und Gesten innere Welten öffneten und jeder auf seine Weise auch Verletzlichkeit zeigte. Das hat mich immer wieder zu Tränen gerührt.

Von Herzen und für süße Seelen

Gleich an meinem 2. Tag im Kloster habe ich drei Steine produziert, mit den Worten „Dankbarkeit“, „Verbundenheit“ und „Seelenkraft“. Genau das waren dann auch die Themen bei unseren von Klosterleiter Udo geführten Herzensgesprächen. Am nächsten Abend lagen diese Steine dann beim Abendritual neben Kerze und Marienfigur in der Mitte unseres Kreises. Susanne, die die Runde anleitete, hatte sie zuvor ebenso dort liegen gesehen wie ich. Die drei Steine sind dann auch im Kloster geblieben, einen habe ich an eine „süße Seele“, wie wie so schön von einer anderen Besucherin genannt wurde, verschenkt, die anderen beiden wollte ich eigentlich den beiden KlosterleiterInnen Claudia und Udo zum Abschied überreichen, vergaß aber dann darauf. Sie werden auch so ihren Platz finden.

Direkter Draht von Wien nach Zöbern

Dieser Blog-Beitrag ist am dritten Tag meiner Auszeit entstanden. Ich kehrte ich nach einer anstrengenden, dynamischen Abend-Meditation völlig erschöpft in mein Zimmer zurück. Eigentlich war mir nur nach Schlafen, aber dann griff ich doch noch im Bett zu meinem Schreibheft und kritzelte diese Zeilen zum Thema Verbundenheit hinein. Meine Freundin Aliana, die am Tag darauf auch ins Kloster kam, erzählte mir dann, dass sie ziemlich zeitgleich mit meinem abendlichen Schreibfluss in unserer Frauenmeditations-Runde in Wien eine Karte für alle Anwesenden gezogen habe: „Verbundenheit“ stand darauf.

PS: Die Mala-Kette am Bild habe ich in einem Workshop bei Maggie Zwölfer selbst geknüpft, das war ganz wunderbar.
Und meine Klosterlektüre kann ich von Herzen empfehlen: „Gelassenheit“, Süddeutsche Zeitung Edition und „Einfach entspannen“, Thich Nhat Hanh.

PPS: Meine Kloster-Erlebnisse durfte ich auch für carpe diem niederschreiben – in Form eines sehr persönlichen Tagebuchs zwischen meditativen Ritualen, gähnender Langeweile und anregenden Gesprächen…

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10 Kommentare

  1. Beim Lesen dieser tiefsinnigen Worte schlug mein Herz intensiver – ich kam in Kontakt mit dieser Energie, die in dieser Zeit in diesem wunderschönen kraftvollen Kloster vorhanden war und immer noch weilt. Das Kloster – ein ORT der Besinnung – Innenschau – Auftanken – Miteinander – und von Mitgefühl geprägt. Ich freue mich sehr, im Januar für eine Woche bei euch zu sein – Herzlichst Anita Eomée

  2. Hallo Ines, danke für deine wundervollen und gefühlvollen Worte. Sie beschreiben den Ort, die Menschen und die Herzens-Energie, die dort spürbar ist, höchst anschaulich und lebendig. So lebendig, dass ich mir jetzt vorkomme, wieder mittendrin dabei zu sein. Doch ich bin in Wien und freue mich rückversetzt zu werden. Sehr berührt hat mich im Kloster die Wertschätzung aller, sowie das Bestreben der Beteiligten gemeinsam in das Große Ganze einzutauchen und Teil davon zu sein.
    Was mich dabei nährt ist das Bewusstsein, mit jedem Atemzug und mit jedem Gedanken, an der Gestaltung unserer näheren und weiteren Mitwelt maßgeblich beteiligt zu sein. Daraus ergibt sich Verantwortung die gelebt werden will, am Besten gemeinsam, denn das ist für mich einer der vielen Dinge die dem Kloster Sinn geben.
    Noch immer spüre ich Leichtigkeit, innere Wärme und eine Ganzheitserfahrung in einer Dimension die mir in dieser Form neu ist. Tiefe innere Zufriedenheit und Harmonie erfüllt mich.
    Ich danke allen die dabei waren und dabei sind.
    Auf ein gedeihliches Wiedersehen.
    Mögen noch mehr Menschen dazukommen !

  3. Liebe Ines,

    ich habe diese Tage mit dir zusammen erleben dürfen. Gegenseitig haben wir uns unterstützt, immer tiefer einzutauchen. Es sind nicht nur die Tage dort. Es bleibt etwas- an dem Ort und in uns, das nicht nur weiter geht, sondern immer größer wird. Wir haben die Unterstützung der anderen, damit umzugehen. So wird die Kraft jedes Einzelnen zur gemeinsamen Kraft, und jede Seele wird zum Teil der Gemeinschaft, in der sie eintauchen und von der sie sich befruchten lassen kann.

    Wir sind erst am Anfang…

    Christoph

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